Eine Offensive für Ausbildungen in Industrie und Gewerbe vertreten Urs Alder und Barbara Rusch.
«Es ist höchste Zeit, eine Bildungsoffensive anzustossen.» So begründen die jeweiligen Vorstandsmitglieder Barbara Rusch (Gewerbeverband Appenzell Ausserrhoden) und Urs Alder (Appenzellischer Industrieverband) eine bevorstehende Kampagne. Mit dieser möchten die beiden Verbände Nachwuchsförderung betreiben. Denn: Es zeige sich, dass Gewerbe- und Industriebetriebe im Appenzellerland zunehmend Mühe damit bekunden, die freien Lehrstellen zu besetzen. Ähnliches gelte für den Gesundheitsbereich.
Vorteile im dualen System
Die Initianten sehen grosse Vorteile im dualen Bildungssystem. Etwa verweist Urs Alder, Mitglied der Konzernleitung von Huber & Suhner, auf die vielen späteren Möglichkeiten: «Nach einer soliden Grundausbildung warten zahlreiche Chancen, um in verschiedenste Kaderfunktionen zu gelangen. Nicht nur der Weg über die Mittelschule kann zu diesem Ziel führen.» Der Vertreter des Appenzellischen Industrieverbands spricht eines der Hauptprobleme an. Den Mangel an Nachwuchs begründet er unter anderem damit, dass weiterführende Schulen den Jugendlichen früh schmackhaft gemacht würden, und diese «das Interesse an der Berufsbildung dadurch zusehends verlieren».
Barbara Rusch, Geschäftsleitungsmitglied Coiffeur Tonio in Teufen, ergänzt, dass im Appenzellerland sehr viele KMU- und Industriebetriebe spannende Grundausbildungen anbieten und den Nachwuchs «mit sehr viel Herzblut ausbilden». Sie betont aber auch, dass diese Ausbildungsbetriebe nicht zur «B-Lösung» werden wollen.
Für die bevorstehende Bildungsoffensive können der Gewerbeverband und der Industrieverband auf die Unterstützung des Kantonalen Berufsbildungsamts zählen. Mit diesem stehen die Initianten der Kampagne in Zusammenarbeit.
Kampagnenstart steht bevor
Die Kampagne sieht in der kommenden Zeit unterschiedliche Aktivitäten zur Berufsinformation vor. An der bevorstehenden Freizeitarbeiten-Ausstellung in Appenzell stellen die Bildungsdepartemente beider Appenzell den Verbänden Standfläche für die Präsentationen verschiedener Berufe zur Verfügung. Mehrere Ausbildungsbetriebe werden zusammen mit einem Auszubildenden «ihren» Beruf präsentieren.